Die Graphic Novel „Die sieben Leben das Stefan Heym“

Mit der Graphic Novel zeigen Gerald Richter (Autor) und Marian Kretschmer (Illustrator) das 20. Jahrhundert am Werdegang eines einzelnen Menschen von der Geburt bis zum Tod. Sie zeigen, wie Herkunft, gesellschaftliche Entwicklungen, Krisen und Kriege dieses Leben beeinflusst haben und wie Stefan Heym darauf reagierte.

Deutlich wird dabei, dass weder Krisen noch Kriege vorhersehbar waren, dass aber nichts so sicher ist, als dass wir auch von künftigen Krisen betroffen sind.

Abwarten hilft da nicht, wir müssen handeln, sonst geht das Leben an uns vorbei. Junge Menschen müssen einfach anfangen, sich einbringen, Optionen für sich suchen – und dafür kann der Lebensweg Heyms kreative Anregungen geben.

Die Lebensversuche des Stefan Heym sind ein berührendes Zeitdokument, das für Jugendliche und Erwachsene gleichsam erhellend ist. In expressiven Bildern und vielen O-Tönen erzählen Marian Kretschmer und Gerald Richter sein Leben.

Unterrichtshilfen und Arbeitsblätter vermitteln die Anwendung des Buches im Unterricht für die Oberstufe. Die abgebildeten Doppelseiten können für den Einsatz an digitalen Tafeln gedownloadet werden.

Stefan Heym Banner

Gerald Richter und Marian Kretschmer haben 2021 und 2024 den Stefan-Heym-Förderpreis für ihre Schulprojekte erhalten. In Chemnitz und Mittelsachsen haben sie in Oberschulen und Gymnasien über Leben und Werk Stefan Heyms informiert und Workshop-Wochen durchgeführt, in denen Banner zu Zitaten von Stefan Heym gestaltet wurden. Die von Arbeitsgruppen ausgewählten Banner wurden auf 3m oder 7m Länge übertragen.

Die Illustrationen

Ein Rückblick auf Leben und Werk des Chemnitzer Schriftstellers Stefan Heym soll jungen Menschen helfen, ihren eigenen Weg zu finden und sich in der Gesellschaft einzumischen.

Im Zeitraum 2021-23 waren über Tausend Schülerinnen und Schüler von zehn Gymnasien und Oberschulen aus Chemnitz und Mittelsachsen eingebunden.

Nach einer Einführung von Gerald Richter zu Leben und Werk Heyms haben sich Schulklassen in den Fächern Deutsch, Geschichte und Kunst mit Gedichten und Märchen und Auszügen aus dem Roman „Augen der Vernunft“ beschäftigt. Nach der Entscheidung für einen Text haben die Schülerinnen und Schüler Illustrationen angefertigt.

Marian Kretschmer hat an einzelnen Projekttagen Anregungen zu Illustrationstechniken gegeben. Die Illustrationen wurden in bisher drei Broschüren zusammengefasst und veröffentlicht und eine Auswahl zum Chemnitzer Friedenstag auf dem Neumarkt präsentiert.

Die Ausstellung „Stefan Heym entdecken“ zu den Tagen der jüdischen Kultur 2024 in der Neuen Sächsischen Galerie Chemnitz zeigte erstmals einen Gesamtüberblick über die Arbeiten aus den zehn beteiligten Einrichtungen. Sie wird bis 2025 weiterentwickelt und im Kulturhauptstadtjahr in den Fluren der Volkshochschule präsentiert.

Grundsätzlich ist die Ausstellung als Wanderausstellung gedacht und soll gemeinsam mit den Originalen zur Graphic Novel bundesweit unterwegs sein. Ausstellungen in Berlin und in Leipzig sind in Vorbereitung.

Das Filmprojekt

Das von der Kulturstiftung Sachsen geförderte Filmprojekt stellt eine Annäherung an Stefan Heym aus der Sicht heutiger Jugendlicher dar.

Sie begaben sich mit der Kamera auf die Spuren, die der aus Chemnitz stammende Schriftsteller hinterlassen hat, liefen mit Stadtführerin Linke über den Kaßberg, besuchten das Gymnasium des Schülers Helmut Flieg und die Stefan Heym Bibliothek im Tietz. Sie fuhren nach Berlin und Prag, sprachen mit Expertinnen und Experten in Sachen Heym und stellten ihre Fragen an den großen Schriftsteller, die von der Heym-Puppe vom Chemnitzer Puppentheater stellvertretend beantwortet wurden.

Dadurch entstand ein Einblick in den Lebenslauf und das Werk Heyms, der für Schulen als Einstieg verwendet werden kann und für die Ausstellung der Illustrationen eine wichtige Ergänzung darstellt.

Ein Film von Helena, Mia, Stella, Johanna, Nils, Tobias, Felix, Sarah, Jessica und Lena vom Fritz-Theater Chemnitz

Eine Produktion von Aktion © mit der Chemnitzer Filmwerkstatt e.V. und dem Fritz Theater Chemnitz